Islas Ballestas

27 11 2010

20.11.2010

Um 5.30 Uhr, also nach 2 Stunden Schlaf klingelt der Wecker. Mein Leistungshöhepunkt liegt von Natur aus nicht in den Morgenstunden, aber jetzt bin ich vollkommen verpeilt und froh jemanden zu haben, der mich zum Busterminal bringt. Ich überlege und stelle fest, dass ich seit unserer Cocktail-Session in Montanita vor über einem Monat keinen Schluck Alkohol getrunken habe…also kein Wunder, wie es mir heute geht. Von der Busfahrt nach Paracas bekomme ich daher nicht allzu viel mit und wundere mich nach 4 Std. nur warum ich auf einmal in der Wüste bin?!

Unser Zwischenstopp im kleinen Küstenort Paracas auf unserem Weg zum eigentlichen Ziel Nazca hat den Hintergrund, dass wir mit einem der Ausflugsboote zum “Seelöwenparadies” Islas Ballestas rausfahren wollen. Am Busterminal, was eigentlich nur ein offener Pavillion mit Strohdach ist, will der Betreiber behilflich sein und telefoniert die Anbieter ab, die raus zu den Inseln fahren. Angeblich würden wegen dem schlechten Wetter (das ich nicht erkennen kann) keine Boote ablegen. Wir diskutieren hin und her, ob wir nun über Nacht bleiben und unser neuer Amigo gibt munter Ratschläge und ich werde das Gefühl nicht los er würde sich über 4 weitere Gäste in seinem Hotel, das er auch noch betreibt freuen… Als wir beschliessen zum Pier zu gehen und selbst zu sehen was möglich ist, muss er kurz telefonieren und hat plötzlich noch genau 4 Plätze frei.

Keine 20 Minuten später sitzen wir für 40 Soles (ca. 11 Euro) in einem tatsächlich proppe vollen Speedboot und brausen Richtung der Inseln. Unterwegs springt bereits die erste Robbe neben dem Boot hoch und Pelikane begleiten uns in der Luft. Das sind auch die ersten Tiere, die wir auf den Inseln, die alleine schon sehenswert genug gewesen wären, zu sehen bekommen. Die Inseln sind Brutstätten für eben diese Pinguine, Tölpel, Pinguine und weitere unzählige Vogelarten. Teilweise sind riesige Flächen so voller Vögel, dass man nur noch ein schwarzes Muster erkennen kann. Als nächstes entdecken wir Pinguine, die teilweise auch direkt neben unserem Boot schwimmen.

Als wir gerade um einen Felsen herumfahren entdecken wir auf einmal den ersten Seelöwen, der sich auf einem Felsen sonnt. Nach und nach entdecken wir immer mehr und als wir in die nächste Bucht einsehen können drängen sich am Strand hunderte von Tieren, ähnlich wie deutsche Touristen auf Mallorca 😉 Die Geräuschskulisse, die von dort ausgeht ist ebenso beeindruckend. Um so weiter wir fahren, umso mehr Spass haben wir die Jungs, die das chillen in der Sonne erfunden zu haben scheinen zu beobachten. Der Kapitän fährt dabei so nah an die Felsen ran, das man das Gefühl hat man könnte direkt rübergreifen und sie anfassen. Plötzlich robbt sich ein Tier den Felsen hoch und es entbrennt ein minutenlanger Kampf um einen Platz auf dem Felsen, der damit endet, das der Herausforderer seinen Rivalen ins Wasser befördert und stolz zu uns herüberblickt. Damit endet auch die 2-stündige Tour und nachdem wir unterwegs nochmal ordentlich “geduscht” werden gehen wir begeistert an Land.

Nach dem Mittagessen, dass für einige von uns aufgrund des letzten Abends eher klein ausfällt, geht es zurück zum Terminal wo wir mit einstündiger Verspätung in den Bus nach Nazca steigen. Als wir dort um neun ankommen klappern wir mit vollem Gepäck die verschiedenen Anbieter der Rundflüge über die Nazca-Linien ab. Als uns der erste erzählt, dass im Moment der Sprit knapp sei und daher die Flüge teurer wären halten wir das noch für eine Masche. Als wir es aber von der Konkurrenz auch zu hören bekommen schient wohl etwas dran zu sein. Wir checken ins Hostel ein und beschliessen morgen früh direkt zum güstigsten Veranstalter zu gehen und möglichst direkt den Rundflug zu machen.



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